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Geschichte der Enzianschützen

 

 

Die mit dem ersten Deutschen Schützenfest 1862 in Frankfurt a.M. auflodernde vaterländische Begeisterung hielt auch noch um die Jahrhundertwende an. In deutschen Landen entstanden allerorts Schützengesellschaften nach traditionellen Vorbildern. Hagelstadt betrieb diesbezüglich im Sommer 1911 rege Vorbereitungen zu einer Vereinsgründung. Zum Jahresende am 27. Dezember 1911 standen in der fürstlichen Gaststätte 19 Schützen am festlich geschmückten Stand: Dafner Josef sen., Lichtenegger Matthias, Kagerer Albert, Angerer Heinrich, Haslbeck Josef, Huber Josef, Reinwald Georg, Huber Johann, Reubl Fr. Xaver, Judenmann Xaver, Kalhammer M., Kiendl Georg, Lermer Martin, Lichtenegger Johann, Schweiger Josef, Haimerl Josef, Huber Ludwig, Kraus Anton und Haimerl Ludwig. Mit einer „Gut-Ziel-Eröffnung“ war ein guter Anfang genommen, und den jeweiligen Zeitverhältnissen entsprechend verlief auch weiterhin alles bestens. Hatten zunächst Dafner Josef, Lichtenegger Mat-thias und Kagerer Albert die Vereinsbelange wahrgenommen, so brachte der zweite Schießtag für 1911/12 folgende Vorstandschaft: 1. Schützenmeister Haslbeck Josef, 2. Schützenmeister Reinwald Georg, Kassier und Schriftführer Kagerer Albert. Der Schießbetrieb blieb auf das Winterhalbjahr beschränkt. Geschossen wurde mit Zimmerstutzen auf die fünfringige Scheibe. Die Einlage betrug 0,20 RM und wurde schon bald auf 0,25 RM erhöht. Nichtanwesende Mitglieder zahlten pro Abend einen Ausstand von 0,15 RM. Freischießen kostete 0,25 RM und die Aufnahmegebühr 1,00 RM. Die sportlichen Erfolge fielen zunächst bescheiden aus. Das erste Probeschießen kam im Durchschnitt nur auf 7,25 Ringe, im Jahresdurchschnitt aber dann schon auf 15,38 Ringe. Die Kasse hatte am 19. Juli 1912 zum Schießjahresschluss 24,54 RM aufzuweisen. Zum Vergleich sei vermerkt, dass damals vom Büchsenmacher Bayerl in Regensburg 100 Übungsscheiben für 80 Pfennig bezogen wurden.

 

 

Das zweite Schießjahr begann ohne wesentliche personelle und sonstige Veränderungen. Ab Januar 1913 fehlte Schützen-meister Haslbeck wegen Versetzung als Bahnbediensteter und Reinwald Georg übernahm die Nachfolge. Diese Vorstandschaft mit dem zweiten Schützenmeister Halbig und dem zusätzlichen Beisitzer Lermer Martin blieb dann bis zur Einstellung des Schieß-betriebes während des ersten Weltkrieges bestehen.

Christbaumversteigerungen, Geselligkeiten nicht zuletzt während der Faschingszeiten und gut organisierte Preisschießen sorgten für einen guten Kassenstand. Neben den üblichen Betriebsausgaben mussten jedoch für einen Zimmerstutzen 45,00 RM berappt werden, so dass schließlich 1913 der Gesamtumsatz mit dem Defizit von 24,54 RM abschloss. Der gesellige Zusam-menhalt im Verein blieb erhalten, bis am 6. Dezember 1919 Schriftführer Kagerer die Wiederinbetriebnahme des regelmäßigen Schießens veranlasste, wobei spontan 19 Schützen am Stand erschienen. Altschützen und Neulinge entrichteten 2 RM Aufnah-megebühr und 0,50 RM Schießgeld. Der Verein zählte bereits 1920 wieder 40 Mitglieder, wodurch die Pflichtübung auf 3 Schuß beschränkt werden musste. Zum Ausgleich kam die Geselligkeit erheblich in Schwung und Vorsitzender Reinwald brachte seine Schützengilde gut über die Zeit. Die Inflation bedingte allerdings eine erneute Zäsur, wobei sich der Mitgliederstand um 50 Prozent verringerte.

 

Ab 1924 normalisierte sich der Schießbetrieb wieder, die Aufnahmegebühr wurde auf eine RM festgesetzt, das Schussgeld als Einlage auf 0,20 RM und später auf 0,40 RM erhöht. Einen Vereinsrekord schaffte Schlauderer Josef mit 55 Ringen bei 5 Schuss auf die 12er Scheibe. Im Schießjahr 1924/25 wird Bürgermeister Schreiner erster Schützenmeister, Stellvertreter J. Deplaz, Kassier Anton Scheuerer und Schriftführer Josef Lermer. Das Winterschießen wird beibehalten, der Kassenstand erhöht sich trotz rückläufiger Mitgliederzahl auf 94,10 RM. Kurze Bemerkungen in den Schießbüchern lassen jedoch auf betonte Gesel-ligkeit schließen. Am 26. Dezember ist notiert: „Besonderes Ereignis des Abends! Von Herrn Deplaz werden alle neun Kegel auf einmal geschossen“. Später steht dann einmal: „Der zweite Schützenmeister Halbig hat genickt und dabei den besten Schuss gemacht“. Dann wieder: „Vier Schützen haben auf alle neun keinen Kegel getroffen“. Am 24. November 1927: „Der Zieler hat sein Haus nicht mehr gefunden“. 27. November 1927: „Der Besold Hans hat mit dem ersten Schuss alle neun geworfen und mit dem zweiten Schuss alle neun verfehlt“. Solche Meisterleistungen waren stets Grund genug für scharfe „Gut-Ziel-Umlagen“.

Zu Beginn 1928/29 lässt sich die Schützengesellschaft Hagelstadt in die Haftpflichtversicherung aufnehmen und tritt dem Zimmerstutzenverband Donaugau e.V. (gegründet 1921) bei. Die Sicherheitsbestimmungen werden jetzt streng gehandhabt. Versichert sind alle Mitglieder durch den Jahresbeitrag von 2 RM. Der Zieler darf künftig nicht mehr am Schießen teilnehmen. Eine durchgeführte Neuwahl brachte folgende Vorstandschaft: 1. Schützenmeister Schreiner Josef, 2. Schützenmeister Halbig Franz, Kassier Josef Lermer und Schriftführer Franz Fuß, sowie die Beisitzer Frank und Dafner. Nachdem kurz darauf wegen einer Meinungsverschiedenheit Schreiner zurücktrat, wurde am 22. November 1928 Lehrer Pfoser zum 1. Schützenmeister gewählt. Nachdem der neue erste Schützenmeister erklärte, sich ohne Berufsunterschied allen gleichzustellen und einige große Krüge füllen ließ, waren die Mitglieder begeistert. Der Zuwachs auf 28 Mitglieder bedingte wieder eine Beschränkung auf 3 Schuss je Übung und Georg Lichtenegger wurde vor Pfoser Vereinsmeister. Erstmals war dann den ganzen Sommer über ab 6.00 Uhr Gelegenheit zum Üben gegeben, worauf sich auch der sportliche Erfolg einstellte. Man beteiligte sich mit einer Mannschaft bei Pokal- und Tabellenschießen des Donaugaues und belegte in der C-Klasse den 6. Platz. Zu Jubiläumsfesten mit Fahnenweihen mehrten sich die Einladungen, was auch die Kasse arg strapazierte. Ein Glück, dass das Ehrenmitglied Ökonomierat Scheuerer gemäß Protokoll vom 20. Oktober 1930 der „armen Schützenkasse“ Unterstützung zusagte und auch sonst des öfteren spendete. Trotz der Notlage veröffentlichte Gauschützenmeister Gebisch im Nachrichtenblatt, „ist der Einsatz der 70 Schützengesellschaften vorbildlich“.

 

Eine Neuwahl der Vorstandschaft 1930 ergab dann folgendes Ergebnis: 1. Schützenmeister Berr Georg, 2. Schützenmeister Kreilinger Quirin, Kassier Lermer Josef, Schriftführer Lichtenegger Georg, Scheibenmeister Fuß Franz. Das nun straffere Regime bewährte sich. Oberlehrer Frank regte eine Weihnachtsfeier mit Christbaumversteigerung an, welche einen Gewinn von 133,30 RM brachte und bald konnten 200 RM bei der Darlehenskasse angelegt werden. Dafner Josef sen. erhielt für seine Verdienste als Vereinsgründer das Kronprinzen-Ehrenzeichen in Gold. Die Generalversammlung am 19. Februar 1931 genehmigte die vom Donaugau erlassenen Statuten, mit der Ergänzung des Ausschlusses von Beitragssäumigen Mitgliedern. Auch Schützen, die während der Übungsabende im Nachbarwirtshaus beim Kartenspiel saßen, drohte kurzweg die Entlassung. Auf Ordnung und Disziplin achtete der Schützenmeister konsequent. Am 12. Juli 1931 wurde ein Strohschießen mit der Schützengesellschaft Höhenberg abgehalten. Gelegenheiten zum Feiern waren schnell inszeniert; da gab Emma Gill als erste Schützenliesl ihren Einstand. Einmal ließ Oberlehrer Frank beim Kegelspiel alle neune purzeln. Eintrag am 2. Februar 1932: “Der Kassier Lermer war wegen Krankheit am heutigen Schießtag verhindert, aber er wurde um „Einhalbzwölfuhr“ von 11 Schützen am Kammerfenster besucht – wegen dem Geselchten. Der Schriftführer schrieb solche Episoden gerne an den Rand der Schießlisten.

Die Schützengesellschaft Hagelstadt war durch das Nachrichtenblatt des Donaugau über das Vereinsgeschehen der rund 75 Gesellschaften von Bad Abbach bis Straubing laufend informiert. Besondere Bande bestanden immer zu den nächsten Nachbarn. 1930 besuchten die Schützen die festliche Standeröffnung bei Diana Eggmühl. Besonders erwähnt ist die Fahnenweihe in Untermassing bei den „Weillohern“ mit einem Aufwand von 24,40 RM aus der Kasse und die Teilnahme am 50-jährigen Jubiläums- und Fahnenweihschießen von Edelweiß Alteglofsheim. Ein großes Aufgebot war am 28. Juni 1931 zur Fahnenweihe der Höhenberger Schützen abgeordnet. Diese Schützengesellschaft des Gutes Höhenberg, auch der Gemeinde Hagelstadt zugehörig, bestand erst seit 1928.

Das Schießjahr 1931/32 wurde eine sehr aktive und ereignisreiche Saison. Am 28.11.31 fand nach guter Vorbereitung die 20-jährige Jubiläumsfeier statt. Dazu der Pressebericht auszugsweise: Der freundlichen Einladung des Vereins folgend, fanden sich die Mitglieder mit Angehörigen fast vollzählig ein. Nach den schneidigen Klängen der Musik händigte der Versammlungsleiter den zu Ehrenmitgliedern ernannten Herren Deplaz, Scheuerer sen., Dafner, Halbig und Frank den Ehrenbrief aus. Oberlehrer Frank forderte nach dem Dank im Namen der Geehrten die Mitglieder zur weiteren Ertüchtigung auf nach dem Grundgedanken „Üb Aug und Hand fürs Vaterland“.

Zum Feiern gab es in diesem Schießjahr noch manche Gelegenheit. Unvergesslich sollte der Tag bleiben, an dem Emma Gill zur österlichen Zeit ein Fass Bier spendete und dazu noch die Brotzeit kredenzte. Prompt, aber keineswegs überraschend lud dann der flotte Kagerer am 10.11.32 mit seiner Emma zur Hochzeitsscheibe ein.

Gewehrreparaturkosten und sonstige Ausgaben für den nie vernachlässigten Schießsport führten wieder einmal zur Reduzierung der auf stolze 225,45 RM angewachsenen Vereinskasse. Erheblich in die Knie ging diese, als für 170,-- RM ein neuer Stutzen bei Hans Marchner in Regensburg angeschafft werden mußte. Sparsamkeitsbedingt wurde vorübergehend nur mehr 14-tägig geschossen, bis private Zuwendungen und Unterstützungen der Schierlinger Brauerei wieder aus der Klemme halfen.

Die Niederschrift der Generalversammlung am 19. Oktober 1933 trägt die Unterschrift „Protokoll der Gleichschaltung“. Eine sich anbahnende Reglementierung zeichnete sich ab. Wie weit die damaligen überraschenden Austritte damit zu tun hatten, ist nicht ersichtlich. Die angeschaffte Vereinsfahne entsprach einem der Neuzeit entsprechenden Provisorium ohne Bezug auf Schützentradition. Eine Altsilbersammlung legte den Grundstock für die heute noch existierende Schützenkönigskette. Im Schild sind die Erstspender eingraviert. Zu einer außerordentlichen Versammlung am 21. Juni 1934 erschien Bürgermeister Anton Scheuerer und der „Politische Ortsleiter“. Es ging wieder um Organisationsfragen, neue Formalitäten und die Annahme einer Einheitssatzung. Es bestand damals bereits eine zunächst isoliert aktierende Kleinkalibergruppe, die sich am 10. August 1934 zum alten Verein als Kleinkaliberabteilung zugehörig erklärte. Eingetragen sind am 31. Oktober 1935 noch folgende 12 Mitglieder: Berr Georg, Völkl Georg, Lermer Josef, Lichtenegger Georg, Willkofer Ludwig, Kapl Michael, Grosser Johann, Kölwel Josef, Feuerer Johann, Dirnfelder Xaver, Stuffer Rupert, Schwarz Georg und als Ehrenmitglieder Halbig Franz, Scheuerer Johann, Kreilinger Quirin, Dafner Josef, Deplaz Josef, Frank Josef und Merkl Ludwig. Sowenig verheißungsvoll sich der Auftakt zum Schießjahr 1935/36 gestaltete, es waren nur acht Mitglieder anwesend, so konnte zumindest durch neue Spenden die Schützenkette in Auftrag gegeben werden. Als erster Schützenkönig konnte damit am 12. März 1936 Schützenkönig Lichtenegger gekürt werden.

Im Laufe des Winters 1935/36 gab es zwei Vergleichsschießen mit Edelweiß Alteglofsheim, die beide gewonnen wurden. Beim Ostmarkpokal- und Tabellenschießen erzielte die Hagelstädter Mannschaft mit den Schützen Lichtenegger, Feuerer, Lermer, Willkofer und Berr in der Kreisklasse den 3. Platz. Die Schießjahre 1936/37 und 1937/38 verlaufen noch ohne größere Probleme, überwiegend wie bisher im geselligen Stil und auch ohne personelle Veränderungen. Am 24. März 1938 fehlt der 1. Schützenmeister unter dem Vermerk: Einsatz in Österreich. Viel Selbständigkeit war im Zuge der „NS-Gleichschaltung“ verlorengegangen. Besonderes Augenmerk galt in diesem Jahr der Mitgliederwerbung, welche nach Erlass der Aufnahmegebühr Erfolg hatte. 1938/39 waren Neuwahlen fällig und sie erfolgten zeitgemäß in sehr einfacher Form. In der Niederschrift steht, alle in der Verantwortung stehenden Schützen legten ihre Ämter nieder. Nach einstimmigem Beschluss hatten alle ihre Funktionen wieder aufzunehmen und jeder nahm die Wahl an. Der Kriegsausbruch hatte zunächst keine Auswirkungen auf die regelmäßigen wöchentlichen Übungsabende, die Eintragungen in die Schießkladde enden jedoch mit dem 25. April 1940. In einem Anhang zur Schießliste werden noch einige Einzelheiten über die Jahre des 2. Weltkrieges berichtet. Zum Bau eines KK-Standes in Zusammenarbeit mit der Kriegerkameradschaft leisteten die Schützenmitglieder 144 Arbeitsstunden.

 

Am 30. Juni und 1. Juli 1942 beteiligten sich die Schützen Bachmeier, Lermer, Lichtenegger und Berr an einem Wettschießen in Regensburg mit Erfolg. In Köfering fand ein Nadelschießen statt. In einer Versammlung am 14. Januar 1943 gab Schützenmeister Berr bekannt, dass Kleinkaliberschießen wegen Munitionsmangel nur mehr sehr beschränkt durchgeführt werden könne. An Neuaufnahmen waren zu verzeichnen: Huber Josef, Angerer Heinrich, Listl Albert, Ziegler Fritz, Willkofer Ludwig jun., Pielmeier Georg, Pollinger Albert und Huber Hans. In der vermutlich letzten Versammlung während des Krieges wird bekanntgegeben, dass weitere Übungsschießen vom Vorhandensein von Munition abhinge. Schlußeintrag am 10. Mai 1945: Die amerikanische Militärregierung ordnet die Auflösung aller Sportvereine an. Nach dem Einmarsch der Amerikaner wurden Gewehre und Restmunition beim Bürgermeister Lermer abgeliefert.

 

Ein Sondervermerk im Anhang der Schießliste sagt aus: Zum Kriegsdienst 1939/45 eingezogene Mitglieder: Willkofer Ludwig, Daßberger Emil, Lichtinger Xaver, Hanwalter Ludwig, Lang Karl, Lichtinger Johann, Besold Bernhard, Lehner Otto, Dr. W. Baumann.

 

Altschützenmeister Georg Berr, immer dynamisch aktiv, begann im Herbst 1949 die Vorbereitung zum Neubeginn. Eine erste Versammlung im Gasthaus Kindl mit früheren Mitgliedern hob den Verein wieder aus der Taufe. Nach dem Bau eines Scheibenstandes lief um die Jahreswende der Schießbetrieb wieder an. Die Alliierten hatten inzwischen Luftgewehre freigegeben im Gegensatz zu den Zimmerstutzen. An der ersten Generalversammlung am 18.10.1950 nahmen bereits 19 Schützen teil. Die provisorische Vorstandschaft wurde unverändert bestätigt: 1. Schützenmeister Georg Berr, 2. Schützenmeister Hermann Gebhard, Kassier Ludwig Pielmeier und Schriftführer Siegfried Hösle. Die Vorstandschaft erklärte damals, den Verein nun, im Gegensatz zu früher, primär sportlich auszurichten und zu führen. Hermann Gebhard übernahm die schießsportliche Ausbildung und es stellten sich erste Erfolge ein.

 

Das Mitgliederverzeichnis von 1952: 1. Berr Georg, 2. Gebhard Hermann, 3. Pielmeier Ludwig, 4. Celenka Reiner, 5. Willkofer Ludwig, 6. Pielmeier Georg, 7. Pytlik Josef, 8. Hösle Siegfried, 9. Kiendl Georg, 10. Weikl Josef, 11. Klebl Georg, 12. Lichtenegger Johann, 13. Berr Anton, 14. Schwarz Ludwig, 15. Brandl Adolf, 16. Hein Martin, 17. Zollner Anton, 18. Pielmeier Xaver, 19. Roth Anton, 20. Lermer Johann, 21. Pöperny Josef, 22. Dirnfelder Hubert. Diese Zahl wies in den folgenden Jahren nur geringfügige Schwankungen auf. Der Verein war sprichwörtlich gut in Schuss und die Vorstandschaft wurde dafür in der Gauversammlung 1952 ausgezeichnet und geehrt. Zum Gau- und Jubiläumsschießen 1953, dem ersten seit 1933, stifteten die Hagelstädter Schützen einen Ehrenpreis und beteiligten sich zudem am Trachten- und Schützenzug des Regensburger Volksfestschießens. Einige Schützen profilierten sich mit sportlichen Leistungen, so Ludwig Willkofer, der beim Vergleichsschießen des Donaugaus gegen den Oberpfälzer Schützenverband den ersten Platz belegt. Hermann Gebhard belegt mit der Mannschaft von der "Weiße Taube“, dem er zwischenzeitlich auch angehörte, den 2. Rang bei der Gaumeisterschaft. Dies war für ihn wohl der Start für weitere langwährende Erfolge bei Landesmeisterschaften und sonstigen Sonderwettbewerben, wobei ein stolzer Erfolg der Gewinn der Bayerischen Postmeisterschaften 1968 in Nürnberg war. Das Schießjahr 1953 schloss mit einer Mitgliederehrung und Überreichung von Ehrennadeln des Deutschen Schützenbundes für Verdienste um das Vereinsleben an Georg Kiendl, Ludwig Schwarz, Josef Weikl, Xaver Pielmeier sen. und Georg Völkl, nachfolgend für Fridolin Niederhuber und Heinrich Voggesberger.

 

In der Generalversammlung 1955 erklärte Georg Berr aus Altersgründen seinen Rücktritt als erster Schützenmeister, nachdem er 1930 dieses Amt übernommen hatte und gerade in den problematischen und schwierigen Zeiten aufopferungsvoll für den Verein gesorgt hat. In Anerkennung seiner Verdienste wurde Berr zum Ehrenschützenmeister ernannt. In der ansonsten unveränderten Vorstandschaft wurde Gebhard Hermann zum ersten und Ludwig Willkofer zum zweiten Schützenmeister gewählt. Wenn wir die Funktionärsämter weiter verfolgen: Scheibenmeister wurde Adolf Brandl, ein zweiter Kassier Adolf Fuß und ein zusätzlicher Schriftführer mit Georg Völkl. 1959 wird Xaver Engelbrecht zweiter Schützenmeister und Georg Hüttner tritt als neuer Schützenmeister ein. 1966 löst Reinhard Bübl den langjährigen Schriftführer Hösle ab und 1968 ersetzt Albert Kammermeier den auf eigenen Wunsch zurückgetretenen Xaver Engelbrecht. Die stets einstimmig gewählte konstante Vorstandschaft trug wesentlich zum guten Klima im Verein, zu bester Kameradschaft und zu friedlicher Eintracht bei. Dies war auch die Grundlage zu laufend guten Erfolgen. Interessant sind dabei Leistungen, die etwas aus dem Rahmen fallen. Dass Schützenmeister Gebhard sich 1956 bei 21 Veranstaltungen 70 Preise holte, löste fast keine Verwunderung mehr aus. 12 Schützen, die Hälfte aller Mitglieder, kamen bei 19 Einsätzen auf 106 Preise. Vorweggenommen sei hier der Bombenerfolg von Toni Meier beim Quellefestschießen 1974, wo er unter 4000 Teilnehmern den ersten Platz belegte.

 

Interessant ist ein Ranglisten-Leistungsvergleich nach dem Jahreswertungsdurchschnitt

 

1957:   

1. Gebhard Hermann 

2. Niederhuber Fridolin sen.  

3. Zollner Anton

4. Pielmeier Ludwig

5. Schwarz Ludwig

6. Pielmeier Ludwig

7. Niederhuber Fridolin jun.

8. Brandl Adolf

9. Dreßl Richard

10. Lehner Otto

 1967:

1. Hein Alfred

2. Kammermeier Albert

3. Gebhard Hermann

4. Pielmeier Georg

5. Duschl Matthias

6. Willkofer Ludwig

7. Pielmeier Ludwig

8. Bübl Reinhold

9. Niederhuber Fridolin jun.

10.  Hüttner Georg